Ein Besuch und Stadtbummel in Schorndorf steckt voller Aha-Erlebnisse und steigert vor allem in den vielen Gässchen die Entdeckerlust. Jedem Liebhaber von historischen Innenstädten jubelt sofort das Herz, wenn er erstmals auf dem Marktplatz steht und sich von der Idylle mächtiger Fachwerkbauten verzaubern lässt. Das heutige, bildschöne, homogene Fachwerk-Innenstadtbild hat Schorndorf leider auch einem dramatischen Ereignis Ereignis zu verdanken: Kaiserliche Truppen eroberten im Jahre 1634 die zur Festung ausgebaute Stadt und ließen sie nahezu gänzlich in Flammen aufgehen. In dieser Stunde 0 wurde das Fachwerk-Wunder geboren.
Das moderne Schorndorf hat mit Einzelhandel, Gastronomie und kluger Lokalpolitik schnell erkannt, welches Kapital in dieser sehenswerten Innenstadt steckt. Schon früh wurden Autos von Plätzen und aus der Gässchen-Landschaft verbannt. Ein Kranz von innenstadtnahen Parkhäusern lässt den Besucher in wenigen Minuten fußläufig jeden Punkt der City dieser 40 000-Einwohner-Stadt erreichen. Übrigens sind die Parkgebühren vergleichsweise günstig.
Schorndorf ist auch ein sehr beliebtes Ziel von Fahrradausflügler. Vorteile sind auch die zentrumsnahe Lage des Bahnhofs unter anderem mit Anbindung an das Stuttgarter S-Bahn-Netz. Ein Schorndorfer Besonderheit ist auch die privatgesellschaftlich betriebene Eisenbahnanbindung durch das schöne Wieslauftal bis nach Rudersberg (im Volksmund „Wiesel“ genannt) . Und regelmäßig starten vor allem in den Sommermonaten in Schorndorf auch die beliebten Dampfzug-Sonderfahrten nach Welzheim.
Zurück zu den Sehenswürdigkeiten im Bereich der Altstadt. Interessant anzusehen sind direkt an der Peripherie etliche alte Fabriken, darunter spannende Zeugnisse aus der Industriegeschichte des mittleren Remstals.
Auch das zeichnet Schorndorfs Baupolitik aus: Die Fabriken wurden nicht als Belastung des Stadtbildes abgestempelt und dem Erdboden gleichgemacht, sondern als architektonische Bereicherung und Dokumente der Stadtgeschichte behandelt. Sie wurden mit viel Gespür in Kultur-, Einkaufs- und auch Gastronomiezentren umgewandelt. Schönstes Beispiel ist das weitläufige Arnold-Areal, wo das Leben in einer früheren Metallmöbel-Fabrik pulsiert.